Soziale Teilhabe
Offene Senior*innenarbeit oder soziale Altersarbeit
Menschen sind soziale Wesen. Das Bedürfniss nach Austausch, gemeinsamen Theaterbesuchen, Spielenachmittagen, Erzähl-Cafés und vielen anderen Aktivitäten scchwindet keineswegs im Alter. Auch ältere Lesben wollen sozial am Leben teilhaben. Diese Teilhabe für ältere Menschen sollen die sozialen Leistungen der so genannten offenen Senior*innenarbeit oder Altersarbeit ermöglichen. Unabhängig vom Einkommen eigenständig leben, mobil bleiben, Kontakte pflegen, ohne dauerhaft pflegebedürftig zu sein, dafür gibt es die Angebote der sozialen Altenarbeit. Die gesetzlichen Grundlage ist im Sozialgesetzbuch (SGB XII) geregelt.
In den letzten Jahren wandeln sich die Angebote
Die Form der Angebote hat sich mittlerweile gewandelt: Nach wie vor gibt es traditionelle Begegnungszentren mit Freizeit- und Bildungsangeboten. Die modernen Varianten setzen stärker auf Eigenverantwortung und individuelle Mitwirkung, zum Beispiel in Quartiersprojekten, Selbsthilfegruppen, Ehrenamtsinitiativen und Senior*innennetzwerken.
Lesben soziale Teilhabe ermöglichen
Für Lesben ist der Vorteil der Angebote offener Senior*innenarbeit zunächst wenig fassbar. Viele organisieren sich ohnehin seit ihrer Jugend in Netzwerken, ihre engen freundschaftlichen Bindungen zu anderen sind oftmals Garantin für soziale Teilhabe. Mit zunehmendem Alter treten jedoch Probleme zu Tage: Wir altern in ähnlichen Altersgruppen. Verringerte Mobilität, Krankheit und auch Tod reduzieren die Kontakte. Viele ziehen sich zurück. Und öffentliche Orte, wo sich alte Lesben treffen können, gibt es kaum.
Deshalb begrüßt der Dachverband Lesben und Alter den Ansatz, bestehende Angebote der offenen Altersarbeit auch für Lesben attraktiv zu machen. Marie Sichtermann bemerkt dazu im Youtube-Video lesbisch.schwul.älter:
Ich glaube, dass es nicht mehr lange hin ist, bis diese Dienste, die wir dann in Anspruch nehmen müssen, damit werben, dass sie speziell für Lesben und Schwule besondere Leistungen anbieten oder dass sie damit umgehen.
Sie fügt hinzu:
Alle wollen im Alter ihre Erinnerungen miteinander teilen, und das finde ich elementar wichtig. Ich möchte mit Frauen zusammen sein, die Kürzel verstehen wie LFT oder CSD, die wissen, was WenDo ist und wo Femø liegt.
Schaffen wir dafür die geeigneten Orte! Der Dachverband Lesben und Alter bleibt bei diesem Thema am Ball und wird gemeinsam mit Kooperationspartner*innen entsprechende Initiativen unterstützen.