Kein Sorgerecht für Mütter mit lesbischen Beziehungen?
Zeitzeug*innen und Material für ein Forschungsprojekt gesucht
„Um die Angst verheirateter Lesben zu reduzieren, müßte gewährleistet sein, daß sie bei einer Scheidung nicht mehr automatisch die Kinder verlieren.“ So ist es in einem Positionspapier über die „Emanzipation von Lesbierinnen“ von 1977 zu lesen.
Zwar schrieb kein Paragraf vor, dass Familiengerichte bei einer Scheidung den Müttern mit lesbischen Beziehungen ihre Kinder zu nehmen hatten. Doch die Gerichte interpretierten das Kindeswohl viele Jahre lang strikt heteronormativ.
Ein Forschungsprojekt sucht nun nach Material, um das Ausmaß und die Auswirkungen in Rheinland-Pfalz zu verstehen. Gesucht werden Akten, Fotos oder Briefe, die davon handeln, wie Gerichte Müttern mit lesbischen Beziehungen ihre Kinder entzogen. Oder von der Drohung, dies könne passieren. Gesucht wird auch nach Personen, die sich an diese Dinge erinnern können und davon erzählen – auf Wunsch selbstverständlich auch anonym.
Forscherin ist die Historikerin Kirsten Plötz (Vorstand im Dachverband Lesben und Alter). Sie erkundet seit Jahren lesbische Geschichte in der Bundesrepublik. Das Projekt wird vom Land Rheinland-Pfalz gefördert.
Sie haben Interesse? Nehmen Sie Kontakt auf:
Dr. Kirsten Plötz
Johannes-Müller Straße 11a
56068 Koblenz
Mail: kontakt@sorgerecht-lesbischer-muetter.de
Telefon: 0261 39025402
Mehr über das Projekt erfahren Sie hier: sorgerecht-lesbischer-muetter.de